Mystisch
Ausdrucksstark
Repräsentativ
Romantisch
Spannungsvoll
Elegant
Dekorativ
Filigran
Geheimnisvoll
Extravagant
Elitär

Außenfassade Porzellanmanufaktur Meissen

Der Anspruch an die Fassadengestaltung des modernen Besucherzentrums der Porzellanmanufaktur Meissen war, als eine visuelle «Visitenkarte» Meissens zu fungieren und zum Ausdruck zu bringen, für welche Werte diese Manufaktur steht. Die Intention meines Entwurfs war es, die Porzellanstreifen in der Fassade als die Seiten eines aufgeschlagenen Buches oder Leporellos zu betrachten, in dem das Wesen und die 300-jährige Historie der Manufaktur thematisiert werden:

Archivarische Handschriften und Chroniken habe ich mit grafischen Zitaten und Bildfragmenten illustrativ in Beziehung gesetzt, durch die gestalterische Umsetzung erhalten exemplarische Ereignisse Symbolcharakter.

Gestalterische Aspekte: Die gestalterische Herausforderung bestand darin, dass die zu gestaltende Fläche (35 x 12 m) nicht einheitlich und durchgängig ist, sondern -gebäudefunktional bedingt- in einzelne Abschnitte verschiedener Breite fragmentiert ist. Diese sind durch unregelmäßige Abstände aus Glas (Fensterlicht-Funktion) und Betonstreifen voneinander getrennt und wiederum vertikal gegliedert in ein Raster schmaler Streifen von 0,5 m Breite und 9 m Höhe. Jeder der Porzellanstreifen wird von 13 übereinander liegenden Porzellanplatten à 50 x 72 cm gebildet.

Diesen architektonischen Vorgaben (Achitektur: Architekten Zumpe/ Düsterhöft/ Richter – Dresden) trägt mein Entwurf Rechnung. Von den insgesamt 18 Streifen sind bewußt nur einige in Porzellan ausgeführt, die anderen in Sichtbeton: Durch diese Differenzierung wirkt das Porzellan in besonderer Weise als Veredelung und als Höhung an der Gebäudefront. Eine optische Bindung der Porzellanflächen an den Sichtbeton-Baukörper wird auch dadurch erreicht, dass Bildmotive in die Betonstreifen einbezogen sind (Fotobeton-Technik), die sich auf dem weißen Porzellan direkt fortsetzen und zu farbiger Entfaltung steigern.
Neue, unkonventionelle Maltechniken und Farbenkombinationen wurden für jedes Segment gesucht und neu entwickelt. Wichtig war für mich die Ordnung der Größenverhältnisse der Motive auf den einzelnen Fassadenabschnitten zueinander in ihren vertikalen und horizontalen Komponenten.

(siehe auch: Publikationen/Presse, Artikel SZ 08.03.2012)